Revierpflege leicht gemacht: Worauf es wirklich ankommt
- Hannes Hemmer
- 26. Apr. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Jan.
Ein gepflegtes Revier ist die Grundlage für erfolgreiche Jagd und ein ausgewogenes Wildvorkommen. Aber was gehört eigentlich alles dazu? Muss ich wirklich jeden Quadratmeter perfektionieren, oder reichen ein paar einfache Maßnahmen aus? Ich teile mit euch, wie ich mein Revier pflege und welche Tipps mir das Leben leichter machen.

Die Basics: Salzlecken und Wasserstellen
Für mich beginnt alles mit den Grundlagen: Salzlecken und Wasserstellen. Sie sind nicht nur für das Wild wichtig, sondern auch für uns Jäger, da sie Tiere an bestimmte Plätze im Revier binden. Salz ist essenziell für den Stoffwechsel des Wildes, besonders im Sommer, wenn Mineralstoffe über die Nahrung knapp werden. Ich platziere meine Lecken gerne an ruhigen, geschützten Stellen, die sich leicht überwachen lassen.
Wasserstellen sind genauso wichtig, vor allem in heißen Sommern. Wenn in deinem Revier keine natürlichen Quellen oder Bäche vorhanden sind, lohnt es sich, kleine Wassertränken anzulegen. Ein einfacher, in die Erde eingelassener Bottich genügt oft schon. Wichtig: Regelmäßig kontrollieren und reinigen, damit keine Keime entstehen.
Wildwiesen: Nahrung und Deckung in einem
Wildwiesen sind ein echter Allrounder. Sie bieten Nahrung und gleichzeitig Deckung, was sie zu einem beliebten Aufenthaltsort für viele Wildarten macht. Wenn ich neue Flächen anlege, setze ich auf Saatmischungen, die speziell für das Wild in meinem Revier geeignet sind. Sie enthalten oft eine Kombination aus Gräsern, Kräutern und Leguminosen, die sowohl Äsung als auch Rückzugsraum bieten.
Aber eine Wildwiese anzulegen, reicht nicht – sie muss gepflegt werden. Zwei bis drei Mal im Jahr mähe ich die Fläche, lasse aber immer Randstreifen stehen. Diese bieten Insekten, Kleintieren und Wild einen Rückzugsraum und fördern die Artenvielfalt.
Weniger ist oft mehr
Revierpflege bedeutet nicht, alles komplett zu verändern. Ich halte es für wichtig, der Natur ihren Raum zu lassen und nur dort einzugreifen, wo es nötig ist. Übermäßiges Aufräumen, das Entfernen von Totholz oder der Einsatz schwerer Maschinen kann mehr schaden als nützen. Stattdessen setze ich auf kleine, gezielte Maßnahmen: einen Wildacker hier, einen Salzleckstein dort und ab und zu ein paar Stunden Arbeit, um das Wichtigste in Schuss zu halten.
Revierpflege ist keine Wissenschaft, sondern vor allem eine Frage der Beobachtung. Schau dir an, wie sich das Wild in deinem Revier verhält, und entscheide dann, wo du eingreifen musst. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du nicht nur die Bedingungen für das Wild verbessern, sondern auch deine Chancen auf eine erfolgreiche Jagd steigern. Und am Ende macht es auch einfach Spaß, draußen zu sein und zu sehen, wie das eigene Revier wächst und gedeiht.